Schweizer Brass Band Verband

Die Gründung des Schweizerischen Brass Band Verbandes

André Kofmehl wurde an der Gründerversammlung des neuen Schweizerischen Brass Band Verbandes 1977 deren erster Präsident. Das Ziel war, die Brass Band Szene in der Schweiz nach englischem Muster zu fördern und hauptsächlich den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb zu organisieren und durchzuführen. Es bestanden anfänglich einige Differenzen mit dem Eidgenössischen Musikverband (neu Schweizer Blasmusikverband). Heute ist der SBBV dem Verband angeschlossen. Seit 2002 ist der Schweizerische Solo- und Quartettwettbewerb unter dem Dach des SBBV, wird jedoch wie bisher durch ein selbstständiges Komitee geführt.


Schweizerischer Brass Band Wettbewerb

Wie es dazu kam:

Das Interesse für die englische Art des Musizierens in normierter Blechbesetzung war bei uns in den ersten Nachkriegsjahren erwacht. Es wurde stark gefördert durch einige Schweizer Dirigenten, die während eines längeren Aufenthaltes in England die damals für unsere Verhältnisse neue Musizierform studiert hatten. Als erster Brass Band Pionier darf sicher Ernst Graf genannt werden, der nach mehreren Jahren Aufenthalt in Nordirland mit dieser Idee in die Schweiz zurückkehrte und die Brass Band Speicher gründete. Später erbrachten auch André Winkler, Daniel Aegerter, Ernst Egger, Roger Volet, Ernst Obrecht und Jean-Charles Dorsaz Pionierleistungen, indem sie in verschiedenen Regionen der Schweiz diese neue Musizierart propagierten.

Stephan Jaeggi hatte im Jahre 1950 mit anderen Dirigenten zusammen den berühmten «Brass Band Contest» in London besucht und in der Schweizerischen Blasmusikzeitung seine Eindrücke den Schweizer Musikanten in Superlativen zur Kenntnis gebracht. Die Folge dieser «Pilgerfahrt» war 1951das Konzert der C.W.S. (Manchester) Bandunter der Leitung von Eric Ball im Casino in Bern. Die Britische Gesandtschaft hatte das Patronat übernommen. Weitere Tourneen mit dieser Spitzenband folgten in den Jahren 1954, 1969, 1970 und 1971.Die Brass Band Bewegung nahm in der Folgezeit immer konkretere Formen an. Dabei kamen ihr die Zeitverhältnisse sehr zu statten. Hier ein paar Hinweise, welche die Situation nach 1955 kennzeichneten: Aufschwung der wirtschaftlichen Konjunktur, wachsender Wohlstand, zunehmendes Musikverständnis infolge des Einflusses der Massenmedien und verschiedenartiger Tonträger, Einbruch der angloamerikanischen Musik in unser traditionelles Repertoire, Beherrschung des Instrumentenmarktes durch die westlichen Siegermächte...

Mit grossem Eifer verfolgten die Brass Band Pioniere das Ziel, die Schweizer Sektionen, die unter ihrer Leitung standen, sukzessive auf die englische Norm zu bringen oder sie gründeten autonome Instrumentalvereinigungen mit Brass Band Besetzung, die im Blasmusikkonzertwesen ein bedeutendes Wort mitzureden hatten; es wurden Gesellschaftsreisen organisiert zum Besuche der Contests in London; Konzertreisen von englischen Brass Bands wurden immer häufiger.1972 legitimierte sich dann die Brass Band Bewegung in unserem Lande durch den «1. Festival Suisse de Musique de Cuivre» (damaliger Name des SBBW), das sich mehr als nur eine temporäre Erscheinung erweisen sollte.

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